In Deutschland sind etwa 4 – 5 Millionen Beschäftigte Gefährdungen ihrer Sicherheit und Gesundheit durch Lärmeinwirkungen ausgesetzt. Ein einmal geschädigtes Gehör regeneriert sich nicht mehr. “Selbst wenn nach einer Überlastung der Ohren – zum Beispiel beim Besuch eines lauten Konzerts oder bei lauten Silvesterböllern – das Gefühl “Watte im Ohr zu haben” meist nach mehreren Stunden wieder verschwindet, können viele Überlastungen im Laufe der Zeit zu bleibenden Gehörschäden führen”, so Dr. Martin Liedtke vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV in Sankt Augustin in einer Pressemitteilung vom 24.04.2014.
Gehörschäden gehören zu den am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Deutschland
Den gesetzlichen Rahmen bietet die entsprechende Arbeitsschutzverordnung. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen forschen, beraten und unterstützen die Betriebe zum Thema Lärm. Die Berufskrankheit “Lärmschwerhörigkeit” gehört aber, trotz erheblicher Präventionserfolge bei den schweren, rentenberechtigten Fällen, weiterhin zu den am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Deutschland.
Auch relativ niedrige Geräuschpegel können die Gesundheit gefährden
Darüber hinaus ist nicht nur gehörschädigender Lärm problematisch. Geräusche können schon bei relativ niedrigen Schalldruckpegeln als lästig und störend empfunden werden. Dies gilt unter anderem für Einrichtungen, wo viele Menschen zusammen sind, beispielsweise Schulen oder Kindergärten. Störende Geräusche können aber auch den nächtlichen Schlaf beeinträchtigen und damit die notwendige Erholung verhindern. Häufige Folgen sind Stress sowie darauffolgende Fehlreaktionen, eine verminderte Signalwahrnehmbarkeit, Magen-Darm-Probleme oder Herz-Kreislauf-Störungen.
Lärmverhältnisse kennen lernen und Maßnahmen einführen
Wenn man aber die Lärmverhältnisse gut kennt, kann man verschiedene Maßnahmen einführen, z.B.
- die Produktionshalle anders einrichten
- Arbeitsgänge anpassen und z.B. besonders laute Aufgaben auf bestimmte Uhrzeiten sammeln
- Mitarbeitern verpflichten, Gehörschutz aufzusetzen, wenn eine gewisse Lärmgrenze überschritten wird
und viel mehr. Weitere Informationen dazu finden Sie unter 5 Tipps zur Lärmreduzierung in der Industriehalle. Als Hilfsmittel gibt es sehr genaue Lärmampel auf dem Markt, die nicht alleine den Lärmpegel visuell signalisieren, sondern auch die Lärmtendenzen aufzeichnen.
Quellen: PM DGUV 24.04.2014 und IFA–Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung