Mehr Sicherheit bei chirurgischen Eingriffen in leiseren OP-Sälen.
Lärm in Krankenhäusern ist nicht nur nervig, sondern hat negative Konsequenzen für die Genesung der Patienten sowie für die Fehlerquote im OP. Eine zu laute und unruhige Umgebung stresst Chirurgen und gefährdet ihre Patienten. Doch schon durch einfache Maßnahmen kann der Lärmpegel gesenkt und die Anzahl der Komplikationen halbiert werden.
Patienten bleiben zahlreiche Komplikationen erspart, wenn das Krankenhauspersonal leiser zu arbeiten versteht und hierfür Geräte einsetzt, die es vor zu hohem Lärmpegel warnen. Zu diesem Ergebnis kam eine in der angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Annals of Surgery“ veröffentlichte Studie aus der kinderchirurgischen Abteilung eines deutschen Krankenhauses.
Medizinischen Hochschule Hannover
An der Medizinischen Hochschule Hannover zeichneten Forscher die Lärmpegel vor und nach der Einführung elektronischer Lärmmessgeräte der Fa. SoundEar auf. Die Lärmmesser geben sofort nach Überschreiten des eingestellten Grenzwertes ein visuelles Warnsignal ab. Im Rahmen dieser Initiativen wurden u. a. der Ein- und Austrittsverkehr an den OP-Saaltüren eingeschränkt sowie Vorschriften über Privatplaudereien und Handy-Gespräche eingeführt. Dadurch sank die Zahl der Komplikationsfälle signifikant.
Die Forscher führten ihre Studie in einem OP-Saal durch, wo Chirurgen Kinder jeden Alters operierten – von Frühchen bis zu 16-Jährigen. 156 Operationen umfasste die Studie, und im OP-Saal wurden die mittleren Geräuschpegel erfolgreich von 63 auf 59 dB gesenkt, was das Personal als Lärmhalbierung wahrgenommen hatte. Darüber hinaus verringerte sich merklich die Zahl der Lärmspitzen, die der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lastwagens entsprachen.
Bevor die Lärmreduktionsmaßnahmen traten bei 20 von 58 Eingriffen postoperativen Komplikationen auf, während es nach dem Lärmminderungsprogramm lediglich bei 10 von 56 Patienten dazu kam. Nebenbei wiesen die Messungen noch auf eine Verringerung der Stressbelastung bei den Chirurgen hin.
Die Forscher montierten an den Wänden auf Augenhöhe Lärmmessgeräte von SoundEar. Dieses Gerätemodell weist ein ohrförmiges Display auf, das je nach Lärmpegelanstieg von Grün auf Gelb und bei Überschreitung des eingestellten Grenzpegels auf Rot wechselt.
Seit dieser Studie sind die Lärmmesser von SoundEar noch weiterentwickelt worden und die neuste Serie – SoundEar3 – gibt die Möglichkeit ein hausdeckendes drahtloses Lärmüberwachungssystem mit Alarmfunktion, automatischen Lärmberichte und flexible Lichteinstellungen einzurichten.
Ein Auszug aus dem Artikel in Annals of Surgery finden Sie hier:
Weitere Berichte über die Studie in Hannover finden Sie hier:
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